Aktuelles / Pressemitteilungen
Anzeigenvorlagen von TERRE DES FEMMES
Friedensnobelpreis geht an drei Frauenrechtlerinnen
Der Friedensnobelpreis ist an
drei Frauen gegangen, die sich in ihren Ländern für Wandel und Frieden ein-
setzen bzw. schon viel erreicht
haben. In Liberia das Ende eine Bürgerkriegs durch eine Frauen-
Friedensbewegung.
Hier der Link
zum Interview mit Juliane von Krause, Koordinatorin unserer Städtegruppe
Oktober
2011: 30-jähriges Jubiläum von TERRE DES FEMMES
Die größte Frauenrechtsorganisation Deutschlands
zieht Bilanz und fordert „Mädchenrechte stärken! Weltweit“. Die
Menschenrechtssituation von Mädchen und Frauen ist immer noch katastrophal.
Viele leiden unter sexueller und häuslicher Gewalt, Zwangsheirat und
Genitalverstümmelung. Politische und
gesellschaftliche Initiativen sind dringend notwendig.
Mehr auf der Seite der Bundesgeschäftsstelle
September 2011: Thema Ehrenmord
Im Internet gibt es eine hitzige
Debatte, nachdem der Kölner Rapper Eko Fresh mit seinem neuen Song
sogenannte Ehrenmorde
thematisiert und kritisiert hat. Die Debatte gibt einen guten Einblick in die
Welt
der von dieser „Kultur“
Betroffenen und auch derer, die meinen es ginge niemanden etwas an.
Das Video ist allen Opfern gewidmet
Achtung: Leider kann
YouTube auf Grund der Menge an Kommentaren nicht schnell genug, alle
Beschimpfungen
und diskriminierenden Äußerungen sofort löschen. Wir distanzieren uns daher von
diesen
Kommentaren ausdrücklich.
Donnerstag, 4. August bis 10. August
Iranischer Dokumentar-Film:
Im Bazar der Geschlechter, Kino „Neues Arena“
Regie:
Sudabeh Mortezai
Filmtour
in Kooperation mit TERRE DES FEMMES
Der iranische
Dokumentarfilm zeigt die Beziehung der Geschlechter in einer islamischen
Gesellschaft,
in der Männer und
Frauen ihre Rollen verhandeln und versuchen sich Freiräume in einem repressiven
System zu verschaffen.
Der Film behandelt auf eine erfrischende Art und Weise das Thema
"Zeitehe"
und ist zugleich ein
ernstes Porträt über die aktuelle iranische Gesellschaft. Mehr...
Samstag, 13.August, 15 Uhr, Goetheplatz
Slut Walk –
Nein heißt Nein! TERRE DES FEMMES München war mit dabei.
Am 13.08.2011 gingen in
München und mehreren anderen deutschen Großstädten Menschen aus
den verschiedensten
Teilen der Gesellschaft gemeinsam auf die Straße, um gegen die Verharmlosung
von Gewalt und die
Schuldzuweisung an die Opfer zu demonstrieren.
„Frauen sollten sich nicht
wie Schlampen anziehen, wenn sie nicht zu Opfern werden wollen.“
Diese
Äußerung eines kanadischen Polizeibeamten vom April dieses Jahres löste eine
Protestbewegung
aus, die sich von Toronto aus über die ganze Welt
verbreitete. Frauen und Männer gingen auf die Straße,
um ihre
Stimme gegen sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungsmythen und die Behauptung, den
Opfern sexueller
Gewalt käme eine Mitschuld zu, zu erheben. Sie
forderten lautstark und kreativ das Recht ein,
selbstbestimmt und frei mit dem eigenen Körper und
der eigenen Sexualität umzugehen
- sei es im privaten Bereich oder in Berufen,
in denen Sex zum Arbeitsalltag gehört.
Samstag, 16. Juli 2011
Intombi Zomqangala
UMFAZI (Die Frau) –
Tanz-Theater aus Zimbabwe
Veranstalter:
Kulturreferat der LHM und Nord Süd Forum München e.V. in Kooperation mit
TERRE DES FEMMES München
Die zimbabwische Perfomancegruppe
„Intombi Zomqangala“ wurde 2008 von Sandra Ndebele zusammen
mit über 20 jungen Frauen gegründet. Auf
Einladung der KinderKulturKarawane geht die Performancegruppe
in diesem Jahr mit ihrer neuesten Produktion „UMFAZI“ (Die Frau)
auf Europatournee. Das Tanzdrama in
drei Akten, verbindet traditionellen
Tanz mit modernen Elementen und will vor allem junge Frauen
ermutigen, sich gegen Missbrauch,
Unterdrückung und Marginalisierung zur Wehr zu setzen.
Sonntag, 10. Juli 2011
Im Rahmen der TERRE
DES FEMMES Kampagne „Frau in Bewegung“,
Veranstalter: TERRE DES FEMMES
München und Gleichstellungsstelle der Stadt München:
Interkulturelle Busfahrt zusammen mit ca. jungen Münchner Fussballerinnen mit
und ohne
Migrationshintergrund zum Viertelfinale
der Deutschen Fußball-WM in Augsburg. Dabei waren unter
anderen die bekannte Managementtrainerin Sabine Asgodom, und unserer
Bundesgeschäftsführerin Christa
Stolle. In Augsburg empfingen uns die dortigen TERRE DES FEMMES Frauen zusammen
mit der „Einheimischen“
Claudia Roth (MdB, Bundesvorsitzende).
100 Jahre Internationaler
Frauentag!
Mit einem „Blick zurück nach vorn“
Claudia Stamm im Gespräch mit drei Frauen aus drei Generationen
Zum Internationalen
Aktionstag „Null Toleranz gegen Genitalverstümmelung“ am 6. Februar 2011
erklärte Juliane von Krause, Koordinatorin der Münchner Gruppe:
Noch immer werden in
28 afrikanischen Staaten Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt, auch wenn in
vielen Ländern Gesetze den Eingriff verbieten und Aufklärung stattfindet. In
Bayern leben derzeit vor allem Mädchen und Frauen aus Somalia, Nigeria und
Sierra Leone, die Betroffene sind; darunter minderjährige alleinreisende
weibliche Flüchtlinge. Bei den Frauen
aus Somalia muss davon ausgegangen werden, dass sie zu nahezu 100% der schweren
Form der Beschneidung, der Infibulation unterzogen wurden. Derzeit stellen
Somalier eine der größten Gruppen bei den Flüchtlingen, die nach Bayern kommen,
darunter sehr viele Familien mit Kindern.
Allein in der
Landeshauptstadt München z.B. lebten am 30.11.2009 insgesamt 3185
weibliche Personen mit der Nationalität eines afrikanischen Landes, in dem die genitale Beschneidung praktiziert wird
oder wurde. Ein Anteil von 19,3 % waren Mädchen unter 15 Jahren und damit im
Alter höchster Gefährdung, das sind ca. 600 Mädchen (Rundbrief des RGU der
Stadt München 2010). Bis heute gibt
es nur vereinzelt Präventionsmaßnahmen, durch die gefährdete Mädchen hier in
Bayern vor einer Beschneidung geschützt werden. Die Eltern aus den relevanten
afrikanischen Ländern werden weder aufgeklärt noch beraten. Hier besteht
dringender Handlungsbedarf.
Wir fordern daher von der Bayerischen Staatsregierung:
ein ärztliches Beratungs- und
Untersuchungsangebot für Frauen aus Risikoländern durch Gynäkologinnen bereits
in den Erstaufnahmestellen für Flüchtlinge einzurichten.
Dies Angebot
ist aufgrund der oft schwerwiegenden gesundheitlichen Beschwerden infolge
des stark tabuisierten Eingriffes notwendig. Die
Beratung könnte zusätzlich genutzt werden, die Frauen als Mütter
aufzuklären und über die Gesetzeslage in Deutschland zu informieren.
Denn bei Familien, die nicht aufgeklärt sind, besteht das Risiko, dass sie
ihre Töchter beschneiden lassen wollen - auch hier in Bayern. Sie stehen
oftmals unter großem sozialen Druck.
Die Bayerische
Staatsregierung soll eine gezielte Information für alle Ärzte und Hebammen in
allen Abteilungen für Geburtshilfe in den Bayerischen Krankenhäusern
durchführen.
TERRE DES FEMMES sieht es als dringend notwendig
an, diese Berufsgruppen über die gesundheitlichen Probleme in Folge der
weiblichen Genitalverstümmelung aufzuklären, und Hinweise zur Behandlung und
Beratung der betroffenen Frauen zu geben. Die gravierenden Probleme der
betroffenen Frauen, speziell bei einer Geburt, machen eine gezielte ärztliche
Beratung erforderlich, die kultursensibel durchgeführt werden sollte. Derzeit
besteht bei sozialen oder Gesundheitsberufen oftmals große Unsicherheit oder
sogar Unwissenheit bezüglich einer kultursensiblen Behandlung und Beratung.
Eine bundesweite Befragung von Ärzten und Ärztinnen durch UNICEF und TERRE DES
FEMMES zeigte große Informationsdefizite.
Das Münchner Netzwerk gegen
weibliche Beschneidung setzt sich seit 10 Jahren für die Gesundheit von
betroffenen Frauen und bedrohten Mädchen ein
Zum Internationalen Aktionstag „Null Toleranz gegen Genitalverstümmelung“ am 6. Februar 2011 erklärten die Stadträtinnen
Ingrid Anker und Lydia Dietrich für das Münchner Netzwerk:
Der grausame Brauch der
Genitalverstümmelung bedroht nicht nur die Gesundheit von Mädchen und Frauen in
28 afrikanischen Ländern, sondern auch in München. Das Referat für Gesundheit
und Umwelt, Fachstelle Frau & Gesundheit, schätzt, dass ca. 600 Mädchen
unter 15 Jahren in Familien mit afrikanischer Herkunft in München leben, die
potentiell gefährdet sein können. Insgesamt lebten am 30.11.2009 in München
3185 weibliche Personen mit der Nationalität eines Landes, in dem die genitale
Beschneidung / Genitalverstummelung praktiziert wird oder wurde.
In dem Münchner
Netzwerk gegen weibliche Beschneidung sind Forward e.V., Intact e.V, In Via
Kofiza München, der Verein Wunschträume/Netzwerk für Mädchen und Frauenprojekte
e. V., TERRE DES FEMMES e.V., die Fachstelle Frau & Gesundheit des
Referates Gesundheit und Umwelt der Stadt München, die Frauengleichstellungsstelle
sowie die Stadträtinnen Frau Dr. Anker, SPD und Frau Lydia Dietrich, Grüne,
vertreten.
Bei ca. 5 Treffen
jährlich werden Erfahrungen ausgetauscht, Aktivitäten abgestimmt und
Veranstaltungen geplant. Relevante Kooperationspartner wie z.B. Vertreterinnen
des Jugendamtes wurden eingeladen. Ziel ist, Frauenärzte/innen, Hebammen,
Kinderärzte/innen und Sozialarbeiter/innen etc. zu informieren, und so die
medizinische Versorgung der betroffenen Frauen zu verbessern. Der Eingriff
bewirkt häufig schwere gesundheitliche Beschwerden.
Besonders liegt dem
Netzwerk am Herzen, die Mädchen zu schützen, die hier geboren werden und
aufwachsen. Denn auch hier lebende Eltern, die nicht aufgeklärt sind, suchen
nach Wegen, ihre Töchter beschneiden zu lassen. Sie stehen oftmals unter großem
sozialen Druck. Doch die Eltern würden kriminell handeln. Ebenso Ärzte und alle
an einer Genitalverstümmelung Beteiligte machen sich wegen Körperverletzung
strafbar.
Die Vertreterinnen des
Netzwerkes wünschen sich daher mehr Beratungsangebote für afrikanische Familien
hier in München. Sie wollen ihre Informationsarbeit fortführen. Gerade in den
letzten Monaten kamen viele Familien mit Töchtern, auch alleinstehende junge
Frauen aus ostafrikanischen Ländern mit einer sehr hohen Rate an Beschneidungen
von Frauen nach München. Viel Unterstützungs- und Überzeugungsarbeit ist noch
zu leisten. Ein regelmäßiger Rundbrief zu Genitalverstümmelung mit den
aktuellen Informationen wird hierzu vom Referat für Gesundheit und Umwelt
herausgegeben. (www.muenchen.de/frauengesundheit.de).
Fahnenaktion und weitere Veranstaltungen am 25. November 2010, München und Oberbayern
82166 Gräfelfing, ganzjährlich, Betz-Chrom GmbH,
80469, Jahnstraße 38, Imma e.V.,
80331, Marienplatz, vor dem Rathaus, Gleichstellungsstelle und
Stadt München,
81543, Sommerstr. 83, Café Prasserie, Gleichstellungsbeauftragte und Inhaberin,
Fahnenhissung, Handyaktion
und Bücherflohmarkt,
81737, Neuperlach, Oskar-Maria-Graf-Ring 20/22, Frauentreffpunkt Neuperlach,
Themenwoche "Nein zu Gewalt
an Frauen"
Frauencafé mit literarischem
Auftakt zum Thema
Augsburg,
Verwaltungsgebäude I der Stadtverwaltung. Gleichstellungsstelle der
Stadt
und Stadtverwaltung,
Burghausen, Bürgerplatz, 10.30 Uhr, mit Unterstützung des Bürgermeisters Hans Steindl
und mit Vertreterinnen der
Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratische Frauen, der DGB-Frauengruppe
Altötting-Mühldorf und
"Frauen helfen Frauen",
Rosenheim.,
Rathausvorplatz, mit Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und Stadträtin
Jordan,
86633 Neuburg,
Gleichstellungsstelle,
27.11. 11 Uhr, Waldkraiburg, Satrouvilleplatz, Frauen helfen Frauen
e.V. im Lkr. Mühldorf.
Für Ulm und Umgebung bitte hier klicken: Ulm
Vielen Dank an die Initiatorinnen.
Unterschriftenaktion für Aylin Korkmaz bis 1. Dezember 2010
Zur Unterstützung von Aylin
Korkmaz, Überlebende eines "Ehrenmord"anschlags.
Aylin
Korkmaz wurde 2007 mit 26 Messerstichen von ihrem Ex-Ehemann aus Gründen der
"Ehre"
niedergestochen. Der Täter soll
nach weniger als 7 Jahren entlassen und in die Türkei abgeschoben
werden. Nach wie vor stellt er
eine große Bedrohung für Aylin dar. Mit Ihrer Unterschrift protestieren Sie
gegen die vorzeitige Entlassung
des Täters.
Die Listen
wurden nach einer Mahnwache am 10. Dezember an die Staatsanwaltschaft
Baden-Baden
übergeben.
Unterschriftenaktion bis Ende November 2010
für bessere
medizinische Versorgung von Frauen nach Genitalverstümmelung.
Infos unter TERRE DES FEMMES Deutschland
Über 12.000 Menschen und
verschiedene Organisationen haben unterschrieben!
Die Listen
wurden am 6. Februar an das Bundesgesundheitsministerium übergeben.
25.
November 2009
Terre des Femmes begrüsst die gemeinsame Aktion aller frauenpolitischen
Sprecherinnen der Parteien im Landtag unter dem Motto „Gewalt kommt nicht in
die Tüte!“ zum internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. Wir danken
dem Münchner Unternehmen Bäckerei Aumüller, das als Sponsor diese Aktion
unterstützt und Brezn für den Landtag spendiert. Denn auch in Bayern ist „Frei
leben ohne Gewalt“ für viele Frauen ein Traum, nicht gelebte Realität.
Außerdem
setzen heute am 25. November zahlreiche Institutionen, Verbände und
Einzelpersonen in Deutschland, Österreich und vielen weiteren Ländern bis nach
Afrika ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen mit über 5000 Fahnen, Bannern und mit
Aktionen. Sie alle erinnern zum 25. November, dem internationalen UN-Gedenktag
„NEIN zu Gewalt an Frauen“ daran, dass Gewalt gegen Frauen nach wie vor ein
schwerwiegendes gesellschaftliches Problem darstellt.
TDF Pressemitteilung vom 25.11.09
27.
Mai 2009
Gemeinsame
Stellungnahme zur Debatte um die Sperrung von kinderpornografischen
Internetseiten
Als Mitgliedsorganisation von
ECPAT mahnt TERRE DES FEMMES zur Versachlichung der Debatte um die Sperrung von
Internetseiten, die Kinderpornografie verbreiten und rufen dazu auf, gemeinsam
am systematischen Verbesserung des Kinderschutzes zu arbeiten
08. März 2009
Pressemitteilung zum Internationalen Frauentag
13. Februar 2009
Pressemitteilung
von TERRE DES FEMMES
TERRE DES FEMMES begrüßt Schuldspruch wegen heimtückischen Mordes gegen Ahmad
Obeidi!
Im Mai 2008 hatte Ahmad Obeidi seine 16-jährige Schwester Morsal Obeidi mit 23
Messerstichen getötet. Heute wurde der 24-jährige Angeklagte vom Hamburger
Landgericht wegen heimtückischen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
“Wir begrüßen dieses Urteil sehr, da es ein deutliches Signal an all jene ist,
die versuchen solche Taten als kulturelle Eigenart zu relativieren³, so Christa
Stolle, Geschäftsführerin von TERRE DES FEMMES. “Allerdings muss der Schutz von
jungen Frauen wie Morsal Obeidi jetzt im Fokus stehen, damit solche Morde in Zukunft
verhindert werden³, so Stolle weiter.
Zum Gedenken an Morsal Obeidi soll im Garten der Frauen in Hamburg ein
Gedenkstein für die Ermordete aufgestellt werden. TERRE DES FEMMES befindet
sich mit dem Verein Garten der Frauen e.V. dazu bereits
im
Gespräch.
Für Nachfragen und Interviews stehen wir gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie
sich an TERRE DES FEMMES, Sibylle Schreiber, Tel. 030/40504699-2 oder per Mail
an berlinbuero@frauenrechte.de
22. Januar 2009
Pressemitteilung von TERRE DES FEMMES
Zwangsheirat: Anzahl
der Hilferufe im Jahr 2008 dramatisch gestiegen!
TÜBINGEN. Im Jahr 2008 erhielt die
Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES 197 Hilferufe von Frauen und
Mädchen, die von Zwangsheirat oder Gewalt im Namen der sogenannten Ehre bedroht
oder betroffen waren. Dies bedeutet einen deutlichen Anstieg um fast 15 % im
Vergleich zum Vorjahr. „Insgesamt hat TERRE DES FEMMES damit seit 2006 543
Frauen und Mädchen beraten, die von Zwangsheirat und Gewalt im Namen der Ehre
bedroht oder betroffen sind. Gegen ein Drittel davon waren zum Zeitpunkt ihres
Anrufes bereits Morddrohungen ausgesprochen worden“, so Jasmine Olbort, Referentin
für Einzelfallhilfe bei TERRE DES FEMMES.
Meist melden sich die Mädchen und Frauen erst kurz
vor der geplanten Zwangsheirat oder nachdem diese bereits stattgefunden
hat, so dass schnell gehandelt werden muss. „Eine sofortige Flucht aus der
Familie kann in einem solchen Fall Leben retten“, so Christa Stolle,
Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES. Um den betroffenen Frauen auch
weiterhin schnell und unbürokratisch helfen zu können, ist die Bereitstellung
öffentlicher Mittel jedoch unerlässlich. „Diese Arbeit ist langfristig nicht
allein durch Spenden zu finanzieren“, so Stolle weiter.
Damit wäre ein konsequenter Ausbau des
Hilfesystems möglich. Es müssen mehr Beratungsstellen und anonyme
Schutzeinrichtungen geschaffen werden, die auf das Thema Gewalt im Namen der
„Ehre“ spezialisiert sind. Außerdem muss ein Umdenken in der Gesellschaft
stattfinden. „Erst kürzlich hat ein Schulleiter zweier verschleppter
Mädchen uns erklärt, das Erziehungsrecht liege bei den Eltern. Er könne sich da
nicht einmischen. Diese Haltung muss sich ändern “, so Jasmine Olbort.
Seit Dezember 2008 hat TERRE DES FEMMES deshalb
damit begonnen, eine bundesweite Koordinierungsstelle zum Thema
Zwangsheirat/Gewalt im Namen der Ehre einzurichten. Ziel ist es, neben der Beratungsarbeit
das bereits bestehende Hilfesystem weiter zu vernetzen und Aufklärungsarbeit zu
leisten. Das Projekt wird vorerst zur Hälfte aus Mitteln des Europäischen
Integrationsfonds gefördert. Doch auch nach Ende der einjährigen
Projektlaufzeit werden bei TERRE DES FEMMES Frauen und Mädchen weiter um Hilfe
bitten, weil ihr Leben in Gefahr ist.
Für Nachfragen und Interviewwünsche stehen wir
gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an TERRE DES FEMMES, Jasmine Olbort
Tel. 07071/7973-0 oder per Mail an eilaktion@frauenrechte.de
Wir trauern um Ulrike Sülzle, die wir hier bei uns in München zu Gast
hatten und kennenlernen durften - als eine lebenslustige und engagierte junge
Frau. Sie ist am 11. Mai gestorben, mit 37 Jahren. Wir danken Ulrike für ihren
Film, für MAIMOUNA. Dieser Film und der Kampf gegen Genitalverstümmelung war
ihr so wichtig, dass sie, obwohl schon schwer krank, noch einen Monat mit ihm
durch Deutschland reiste.
Wir, die leben, können weiter aktiv sein und das tun, was Ulrike am
Herzen lag: die Frauen in Burkina Faso in ihrer Arbeit gegen den grausamen
Brauch der Genitalverstümmelung zu unterstützen.
Nachruf auf der Homepage der TDF
Bundesgeschäftsstelle Tübingen
Diese Bilder entstanden bei der
Vorführung von MAIMOUNA, dem Film von Ulrike Sülzle (rechts in den Bildern), in München
8.
Mai 2008
Pressemitteilung Mordanschlag Aylin